Montag, 11. November 2013

DAX - Deflationscrash?

Liebe Leserin, lieber Leser,

der DAX bewegt sich inzwischen auf sehr dünnem Eis. Das grosse Bild suggeriert einen neuen Bullenmarkt - freilich nur wenn man die langfristige Entwicklung ausser Acht lässt.

Beim Dow Jones schrieb ich vor einigen Wochen als dieser unter 14900 Punkte rutschte, dass er nochmal ein neues Allzeithoch markieren würde - idealerweise bei 16147/16180 Punkten. Nun - zwingend ist ein solcher Anstieg inzwischen nicht mehr, nach der Marktbewegung der letzten Woche, so dass die Märkte jederzeit nach unten wegbrechen können.

DAX 50 Jahre - mögliches Crash-Szenario...

Chart erstellt mit www.tradesignalonline.com

Wir unterstellten schon vor einigen Jahren nach dem Abverkauf des DAX auf 3600 Indexpunkte, dass die Zentralbanken alles unternehmen würden und versuchen, den deutschen Aktienindex noch einmal auf neue Allzeithochs zu bringen und ein Welle 2 Szenario eines Bärenmarktes zu neutralisieren. Nun - gemessen in der realen Kaufkraft - in Gold und Silber - befindet sich der DAX nach wie vor in einem Bärenmarkt. Von neuen Allzeithochs kann im echten Geldsystem gar keine Rede sein. So dass die optimistische Erwartungshaltung vieler sehr positiv gestimmter Marktteilnehmer sehr schnell einen massiven Dämpfer erhalten kann. Ein Dämpfer, welcher den DAX auf das Niveau des Kursdax binnen kürzester Zeit prügeln kann. Denn der Anstieg seit 2008 kann auch als finalisierende Welle 5 der WAVE V gelabelt werden. In dem Fall stünde den Marktteilnehmern in DAX, Dow und Co langfristig das schlimmste erst noch bevor.

Langfristige Zeitebenen weisen mit Blick auf die Bollinger Banden in Mehrjahrescharts eindeutig Zeichen einer massiven Übertreibung auf, so dass mit Blick auf das Bollinger Banden Muster und ebenso auf diverse Indikatoren wie den Trendfolgern ein stark erhöhtes Risiko für ein Kippen des Marktes bestehen. So notiert die MACD auf Monatsbasis in Bereichen, wo früher Crashbewegungen eingeleitet wurden. Werte von derzeit 580 in der Monats MACD in Euro weisen auf eine massive Blase am Aktienmarkt hin. Bemerkenswerter weise verhält sich der Aktienmarkt seit 2 Jahren spiegelbildlich zum Goldpreis. Während der Aktienmarkt inzwischen überhitzt und Crash gefährdet ist, sind die monetären Edelmetalle dabei den Abverkauf der letzten beiden Jahre hinter sich zu lassen.

Der seit Ende August 2011 steil verlaufende Aufwärtstrend im DAX wird mittelfristig nicht aufrecht erhalten zu sein. Die seit Anfang Oktober sich ausbildenden negativen Divergenzen zwischen Kursentwicklung des DAX und den Momentumindikatoren, weisen auf einen zunehmenden negativen Spannungsbogen hin, der bei Entladung zur Unterseite crashartigen Verlauf annehmen kann - ob als "Minicrash" mit 1000 - 1500 Punkten Verlust, oder als Anbeginn eines grösseren Crashszenario mit neuen Dekadentiefpunkten, muss derzeit noch offengelassen werden.

Es besteht die Gefahr, dass sowohl der DAX, als auch der Dow Jones in eine Abwärtsspirale einmünden und in einer Phase der Kreditkontraktion, nach Jahrzehnten der Kreditexpansion, weltweit eine massive Deflation einsetzt - trotz nominaler Ausweitung der Devisenmengen. Beachten Sie, dass Deflation mit einem Verlust an Kaufkraft - auf Grund der Verschuldungsproblematik der Staaten und der privaten Haushalte bedingt ist.

Zweifelsohne ist es denkbar, dass der Markt in Zukunft die Risikoaufschläge für Staatsanleihen erhöht, weil das Vertrauen in die Bondsmärkte schwindet. Ein solcher Anstieg der Zinsen stellt das gesamte Derivatesystem und den Kauf von Wertpapieren aus dem Bluechip-Bereich auf Kredit - sprich Margin in Frage. Margin Calls bei steigendem Zinsumfeld können zur Zwangsliquidierung der meisten Standardaktien führen - die Folge: eine deletäre Deflationsspirale.

Im Bund-Future wird eine Deflation schon antizipiert - aber auch dort droht ein massiver Anstieg der Risikoprämien. Zinsanstiege in dem überschuldeten Umfeld führen zwangsläufig zum kaskadenförmigen Ausfall ganzer Geschäftsmodelle, die in normalem Umfeld wegen Unrentabilität niemals gestartet worden wären.

Sollte das oben skizzierte Szenario eintreten, dann sollten sie in Gold, Silber und Minenaktien bereits investiert sein. Viele Minenwerte sind im Keller - und dürften auch schon seit längerer Zeit nicht mehr auf Margin gekauft werden - ein Margin  Call Risiko wie bei den grossen Standardwerte besteht also bei vielen kleinen und mittleren Minen nicht. Hinzukommt, dass alles was keine Schulden hat in einem deflationären Umfeld als sicherer Hafen angesteuert wird, da die Risiken einer Schuldenaufwertung für die Unternehmensgeschäfte gering sind.

 Das oben aufgezeigte Szenario zeigt die Risiken auf, die sie beachten sollten, wenn sie an den Aktienmärkten agieren. Es ist der alternative Count zu einem Bullenmarktcrash, der bei rund 4300 Punkten sein Ende finden würde. Gold würde ich in diesem Fall ebenfalls im Bereich von 4300 Euro sehen. Dies ist aber nur eine Variante von vielen. Die Überhitzung am Aktienmarkt, wie auch den Bondmärkten ist aber klar zu erkennen. Nach oben haben die Märkte und die Niedrigzinsen nicht mehr viel Spielraum - nach unten allerdings gewaltige Risiken. Sollte der Markt für Staatsanleihen grössere Risikoaufschläge mit Blick auf den Kaufkraftverlust einfordern, dann dürften in Europa einige Länder relativ schnell bankrott gehen. Ein Absturz der Immobilienpreise wäre ebenfalls die Folge. Die Angst der Deutschen vor Inflation mündet dann in einem deflationären Crash bei dem die gewünschte Entwertung der in den letzten Jahren gemachten Schulden am Ende ausbleibt - im Gegenteil diese werden dann noch aufgewertet, was zu weiteren Kaufkraftverlusten wegen des Zinsdienstes und massiven Zahlungsausfällen führen wird.

Jede Kreditexpansion endet früher oder später in einer Kreditkontraktion. Die Folge: Fallende Preise bei Sachwerten, einschliesslich Immobilien. Lediglich monetäre Werte ohne Verbindlichkeiten, wie Gold und Silber schützen Sie vor Kaufkraftverlusten.

Viele Grüsse.

Cord Uebermuth


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2 Kommentare:

  1. Ob Unfug oder nicht wird die Zukunft zeigen.

    Eine Inflation konnten die Marktteilnehmer sich 1932 ebenso nicht vorstellen, so wie heute die Mehrzahl nicht einmal ansatzweise sich vorstellen kann wie eine Deflation sich anfühlt.

    Das skizzierte Szenario ist durchaus ernsthaft zu diskutieren. Das Ausblenden entsprechender Risikoszenarien ist Anlegern nicht zu empfehlen.

    Das Kursgewinne mehrerer Jahre binnen weniger Wochen ausgelöscht werden können, zeigte bereits die Vergangenheit. Ein DAX von 4300 Indexpunkten ist dabei noch ein moderates Szenario - eine echte Deflation kann den DAX durch aus auf dreistellige Notierungen abstürzen lassen.

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